Kieferhöhlenoperationen

Als Teil der Nasennebenhöhlen liegen die Kieferhöhlen rechts und links der Nase oberhalb des Oberkiefers. Sie sind mit Schleimhaut ausgekleidet und werden über eine Verbindung zur Nase belüftet.

Bei entzündlichen oder krankhaften Veränderungen in der Kieferhöhle (z.B. Nasennebenhöhlenentzündung, Sinusitis) kommt es zu Schleimhautschwellungen und zur Verengung oder zum Verschluss dieser Verbindung. Es findet also kein Luftaustausch mehr statt, und das von der Schleimhaut gebildete Sekret kann nicht mehr abfließen. Typische Symptome dafür sind Kopfschmerzen, verminderter Luftstrom durch die Nase und Schnupfen.

Gründe für eine solche Verengung der Verbindung zwischen Nasen- und Kieferhöhle sind Schleimhautschwellungen durch Allergien oder Entzündungen, aber auch Polypen oder Schleimhautzysten. Da der Boden der Kieferhöhle sehr nah über den Wurzeln der oberen Seitenzähne liegt, rufen häufig auch geschädigte Zähne oder Implantate eine Entzündung der Nebenhöhle hervor. In seltenen Fällen kommt es zu einer Verlagerung eines Fremdkörpers in die Kieferhöhle, wodurch ebenfalls eine entzündliche Reaktion entstehen kann.

Wann ist eine Operation nötig?

Bleibt eine medikamentöse Therapie erfolglos (Antibiotika, abschwellende Nasentropfen, antiallergische Behandlungen), ist eine operative Reinigung der Kieferhöhle nötig. Darüber hinaus muss eine operative Polypen- oder Fremdkörperentfernung vorgenommen werden.

Geht die Kieferhöhlenentzündung von einem schadhaften Zahn aus, muss zudem dieser Zahn behandelt werden. In der Regel führen wir vor einer Operation eine dreidimensionale Röntgenuntersuchung durch, um die genaue Lage und Ausdehnung der Entzündung innerhalb der Kieferhöhle zu bestimmen.

Wie läuft die Operation ab?

Wird ein entzündeter Zahn oder ein entzündetes Implantat entfernt oder eine Wurzelspitzenresektion durchgeführt, kommt es meist zur Öffnung der Kieferhöhle und damit zu einer Verbindung zwischen Mund- und Kieferhöhle. Über diese Öffnung führen wir mit mikrochirurgischen Instrumenten und mithilfe von optischen Vergrößerungen (OP-Mikroskop, Lupenbrille) die Entfernung des Entzündungs- oder Zystengewebes aus der Kieferhöhle durch.

Anschließend verschließen wir die entstandene Öffnung mit einer dichten Schleimhautnaht über der Wunde. So verhindern wir, dass eine Verbindung zwischen Mund- und Kieferhöhle bestehen bleibt und sich weitere Entzündungen bilden können.

Ist eine Operation ohne die gleichzeitige Behandlung eines Zahnes notwendig (z. B. bei Polypen- oder Fremdkörperentfernung), schaffen wir oberhalb der oberen Seitenzähne einen kleinen Zugang durch den Knochen zur Kieferhöhle. Über diesen Zugang gelangen wir problemlos an die zu behandelnden Bereiche. Anschließend wird der Zugang wieder dicht verschlossen.

Der Eingriff kann in örtlicher Betäubung, aber auch in Dämmerschlaf oder Vollnarkose erfolgen.

Nach der Operation

In den ersten Tagen nach der Operation kommt es neben einer Schwellung der Wange oft zu Abfluss von Blut oder Sekret aus der Nase und/oder im Rachen. Das ist ganz normal und liegt an der Wunde in der Nebenhöhlenschleimhaut.

Wichtig ist, dass Sie in den ersten 10 bis 14 Tagen die Nase nicht schnäuzen und auch beim Niesen die Nase nicht verschließen, da sonst ein zu starker Druck in den Nebenhöhlen aufgebaut wird. Dadurch kann sich die Wunde wieder öffnen. Außerdem sollten Sie körperliche Anstrengung (etwa Bücken oder schweres Heben) anfangs vermeiden.

Selbstverständlich informieren wir Sie im Rahmen der individuellen Beratung und Besprechung vor dem Eingriff präzise über sämtliche Behandlungsschritte.